Photo by shagagraf
Die roten Zeilen ihres alten
Weckers zeigten jetzt schon viel zu lange auf 03.36.
Die Nacht stand still.
Sie
war gefangen in dieser einen Minute, genau in der, in der die Leere am tiefsten
saß.
Erschrocken rollte sie sich zur
Bettkante und richtete sich auf.
War es das jetzt?
So sollte sie leben?
Sie
beugte ihr Kopf leicht nach vorne und fragte ihr Herz: "Bist du
echt?".
Ihr Herz machte einen
Schlag und stand dann still.
"Wie die Nacht, " flüsterte Sie,
"wie der Schmerz".
Sie ging zum Fenster und schaute vorsichtig
hinaus.
Nie wieder also, würde die Sonne über diese graue Landschaft scheinen.
Die Straßen würden nie befreit werden, von dem dreckigen, grauen Schneematsch.
Immer würde sie aufpassen müssen. Nie mehr, nie mehr rennen, nur noch
schleichen.
Leise müsste sie sein.
Bis die Erde sich wieder an sie erinnerte
und ihre Lunge mit Luft füllte.
Und gerade als sie sich wegdrehen
und zu ihrem Bett gehen wollte, ganz leise,
da kam er aus dem Nichts.
da kam er aus dem Nichts.
Er war nicht, er lebte. Er schlief nicht, erwachte. Er schlich nicht, er rannte.
Rannte an ihrem Fenster vorbei und verschwand in der andere Seite des Nichts.
Es gab ihn also wirklich.
Vorsichtig, ganz vorsichtig
drehte sie ihren Kopf vom Fenster weg und sah in die roten Augen ihres Weckers.
03.37.
Wie sollte sich ihr Herz denn jetzt wieder an das Schlagen
gewöhnen?
~birgecevaktiydi~
Gänsehaut!! Welch eine Tiefe!
AntwortenLöschenBitte mehr davon :)