Donnerstag, 4. Juli 2013

Die Kunst Mensch zu bleiben...

Irgendetwas stimmt nicht. Ich sehe mich an. Im Spiegel. Jeden Tag.  
Sehe aber immer nur die Überreste der  schlaflosen Nacht… 
Es ist anstrengend nicht schlafen zu können… meine Glieder schmerzen, als hätte ich eine Szene aus Karate Tiger nachgespielt  the one and only mit Kurt McKinney natürlich 
Und überhaupt. Es ist noch viel zu früh. Das muss sich ändern. Nächstes Semester. 
Ich sehe noch einmal genauer hin und weiß es immer noch nicht… weiß nicht was ich tun muss. Zum Glück fragt mich keiner. 
Es funktioniert irgendwie. Von allein.
Ich muss nur einfach alles machen. Wie immer. Waschen. Anziehen. Vorher `ne Stunde vor dem offenen Kleiderschrank stehen und genau wissen, dass das eigentlich keine Stunde war. An den Kühlschrank gehen. Denken „Ich sollte was essen“. Kühlschrank wieder zu machen. Tasche suchen. Block in die Tasche werfen. Stift in die Tasche werfen. Buch in die Tasche werfen. Tasche über die Schulter werfen. Letzten Blick in den Spiegel werfen. Denken wollen. Doch nicht denken. 
Die roten Ziffern auf dem Nachttisch zeigen 07.32. Ich starre drauf. 
Viel zu früh. Das muss sich ändern. Nächstes Semester. 
Ich schließe die Tür auf und mich aus. 
Dann kommt der Bus. Wie immer. Er ist voll mit Schülern, die noch in der Pubertät sind. Das wissen sie nicht, da sie zu sehr damit beschäftigt sind sich Erwachsen zu fühlen. Sind sie aber nicht. 
Ich warte also... warte bis das Gedränge und Generve an mir vorbeizieht und steige in den Bus.
Früher habe ich mich immer gefragt, wie befreiend es für denjenigen sein muss, der gerade dann einsteigt, wenn die ganze Horde der nervigen Schüler aussteigt. Ich habe es mir ziemlich "cool" vorgestellt. Aber so cool ist das gar nicht. Ich komme mir vor, als würde ich ständig gegen den Strom schwimmen, genau dann einsteigen wenn der Spaß schon vorbei ist. Und manchmal, da habe ich Angst, dass der gelangweilte Busfahrer nicht auf mich wartet, weil ich zwischen der Masse einfach untergehe… nicht das er sowas willentlich machen würde obwohl er immer wie ein Miesepeter wirkt weil er nie lächelt und so aber mich sehen die Menschen manchmal einfach nicht. 
Es sind alle einfach so zahlreich…
Heute aber. Im Bus. Als ich die Dinge wie immer an mir vorbeiziehen sah. Die Häuser,  die Straßen, die Haltestellen… die Menschen in den Häusern, auf den Straßen, an den Haltestellen… da fiel es mir wie Schuppen von den Augen - denn all die Dinge um mich herum; 
Sie zogen. 
An mir. 
Vorbei.
Machten sie ein Fehler? Nein. 
Nein, sie nicht…
Ich hatte einfach vergessen… und das die ganze Woche! So, als würde es immer weitergehen. So, als würde ich immer wie immer wie immer.
Als würde!
Ich immer.
Leben.
Verstehst du?

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